Die Geschichte der Brauerei
1869 Gründung der Brauerei durch Daniel Schmiedeknecht, seines Zeichens Metzgermeister und Abgeordneter des Landtags Thüringen. Neben ihm in unserer Ahnengalerie: Seine Frau Karoline.
Die Brauerei wurde eingegliedert in den Volkseigenen Betrieb Schmiedefeld (VEB). Sie war nun ein Zweigbetrieb der verstaatlichten Brauerei Schmiedefeld.
1890 - 1910: Exportbierbrauerei.
Dieser Name zeugte vom Recht, dass das Bier über die Staatsgrenze hinaus in fremde Länder exportiert werden durfte.
1892: Hilmar, der Sohn Daniels, ließ die Brauerei H. Schmiedeknecht bauen. Der große Backsteinbau entstand im Waldgelände „Rösstal“ unterhalb Herschdorfs. Noch heute sieht man es auf dem Hauptetikett des Pils.
Das heutige Brauereigebäude wurde von Hilmar und Laura erstmals als Wohnhaus genutzt.
1925 erhielt die Brauerei den Titel der
1. Thüringer Dampfbierbrauerei, was nicht etwa das Bier bezeichnete, sondern die Art des Antriebs beim Brauen:
Eine Dampfmaschine half per Transmission über Riemen beim Brauvorgang. Die Brauerei hieß nun Dampfbierbrauerei Hilmar Schmiedeknecht.
Die 60er: Johannes (Rufname Hans) war Oscars Sohn. Glücklicherweise kehrte Hans aus dem Krieg zurück. Er war der erste Diplom-Braumeister der Familie Schmiedeknecht.
1961 - Mauerbau Hans geht im Februar in den Westen – erst nach Bochum, später nach Kulmbach. Seine Frau Marga stammt aus Bochum. Nach der Wiedervereinigung kehren sie gemeinsam zurück in den Thüringer Wald nach Herschdorf.
1995 erfolgte die Rückübertragung von Wohnhaus und Grundstück an Hans Schmiedeknecht. Sein Enkel Christian Bruse begann mit Hilfe vieler lieber Verwandter und Freunde die Räumlichkeiten nach und nach wieder in Stand zu setzen.
2007 Im November 2007 nahm der neue Chef und Braumeister Christian den Braubetrieb wieder auf, zunächst nur nebenher an den Wochenenden. Im Dezember wurde die erste Bierflasche der neuen Generation verkauft: Gebraut werden ausschließlich naturtrübe Biere.
2009 gab Christian seine Anstellung als Braumeister im Fränkischen auf und widmete sich voll und ganz dem Aufbau des eigenen Betriebs, der heutigen Familienbrauerei H. Schmiedeknecht.
Am 26.11.1986 wurde der letzte Biersud in der großen Brauerei angesetzt.
Bis 1990 hat man dann bei stillstehender Produktion Bier und Limonaden abgefüllt, die von Schmiedefeld antransportiert worden waren.
1990 - 2007 Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Brauerei geschlossen. Es gab keine Abfüllung und keine Produktion mehr.
2011 Die Brauerei feiert im Frühsommer ihr erstes Brauereifest. Die Herschdorfer Biere erfreuen sich in Nah & Fern zunehmender Beliebtheit.
2012 Eröffnung der Brauerei-Gaststätte beim zweiten Brauereifest. Die Brauerin Miriam wird eingestellt und das Online-Angebot der Brauerei geht an den Start. Im Sommer werden die bisherigen Brauereikapazitäten aufgestockt.
50er Jahre: Alle packen mit an im Familien-
betrieb, damals wie heute. Auch bei der Heuernte hat keiner gefehlt.
1869
Die Belegschaft vor dem Krieg...
... und anno ’55:
Marga und Hans
Elisabeth
und Oskar
30er/40er Jahre: Oskar, Sohn von Hilmar, war Kaufmann und brachte somit beste Voraussetzungen für seine Aufgaben als Geschäftsführer und Inhaber mit.
Im großen Saal der heutigen Brauerei befand sich zeitweise eine Lampenfabrik. Später wurde die Halle als Sporthalle und für Tanzveranstaltungen genutzt.
Früh übt sich: Hans im heutigen Biergarten (li.)
und als Gymnasiast (u.)
Laura und Hilmar
Die Frauen der Gemeinde trugen das Bier von der Braustätte im heutigen Gemeindesaal hinunter in die Felsenkeller im Tal. Im heutigen Brauereigebäude waren damals die Mälzerei sowie eine Gastwirtschaft untergebracht.
1882 wurde die Brauerei Communbrauerei zur gemeinsamen Gebrauche der Bürger des Ortes.
Christian Bruse,
Braumeister und Geschäftsführer
Abreise der Bochum-Großeltern, circa ‘53
Heuernte, 1951
1890
1900
1920
2000
2010
1980
1990
1970
1880
1940
1950
1960
Rösstal 1892: Stolz spitzt der rot leuchtende Backsteinbau zwischen den Tannenspitzen hervor
Kartoffelernte ‘44:
Hausbräu vs. trockene Kehlen.
DDR Die Brauerei im Rösstal wurde nicht enteignet, lediglich das Haus mit der heutigen Brauerei fiel als Kulturhaus in staatliches Eigentum: Über den FDGB, den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund, konnten Bürger innerhalb der DDR verreisen. Im Ferienort Herschdorf fand sich in fast jedem Haus und auf jedem Hof eine Ferienwohnung. Die Mahlzeiten wurden von den Urlaubern gemeinsam im Kulturhaus eingenommen, der heutigen Brauereigaststätte:
Im Erdgeschoss befand sich eine riesige Küche. Daneben und im ersten Stock gab es zwei große Speisesäle, um die Urlauber zu verköstigen.